Ich hatte davon gehört und am 6. Mai 2017 habe ich es dann in der Zeitung gelesen. Leider habe ich den Artikel "Der Bund soll das Gosteli-Archiv retten" von Doris Kleck, az medien online nicht gefunden. Gemäss Auskunft von az medien seien nicht alle Artikel, die in der Schweiz am Wochenende erscheinen online gestellt… Würde mich sehr interessieren wer denn bestimmt was online zu finden ist und was nicht – sicher ein Mann.

Doris Kleck schreibt, wer wissen will wie die Frauenbewegung für das Stimmrecht oder ein modernes Bürgerrecht kämpfte nicht ins Bundesarchiv geht sondern den Weg nach Worblaufen auf sich nimmt und das Gosteli-Archiv besucht. Dies hat auch Petra Volpe gemacht und hat sich für die Hauptfigur des Films "Die göttliche Ordnung" inspirieren lassen. Marthe Gosteli, die kürzlich verstorben ist, hat das Archiv aufgebaut. "Ohne Dokumente keine Geschichte" war einer der Leitsatz der liberalen Frauenrechtlerin. Und ohne Geschichte und Bildung keine Gleichstellung.

Ich konnte das Gosteli-Archiv einmal besuchen und fand und finde es wunderbar, dass 400 Bestände von Organisationen und Privatpersonen im Archiv geführt werden. Leider geht dem Archiv das Geld aus und somit der Schweiz irgendwie auch das Gedächtnis der Frauenbewegung. Zum Glück gibt es Frauenverbände, die aktiv werden und verlangen, dass der Bund das Archiv finanziell unterstützt. Auf Initiative der Co-Präsidentinnen der Alliance F, Kathrin Bertschy und Maja Graf fordert nun eine breite Koalition – vom Koummunisten Denis de la Reussille bis zur Lega-Natioinalrätin Roberta Pantani - den Bundesrat zum Handeln auf: er soll den Fortbestand des Gosteli-Archivs sichern. Nur FDP-Nationalrätin und Parteipräsidentin Petra Gössi findet es nicht nötig. Offenbar genügt es Frau Gössi, dass Frauen in offiziellen Archiven nur als Hexen vorkommen. Ich wünsche dann mal Doris Fiala viel Glück, dass sie Frau Gössi auf den richtigen Weg führen kann – wohin dieser dann auch führen mag…